"Ein Faktor der Stabilität" Kreishandwerkerschaft ehrt Innungsbeste aus Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis

30. 10. 2020

Wiesbaden. „Innungsbester 19/20 Kreishandwerkerschaft
Wiesbaden-Rheingau-Taunus“, so steht es auf fünf Sondertrikots des Sportvereins Wehen-Wiesbaden, die im Eingangsbereich der Brita-Arena zusammen mit jeweils einem Tablet-Computer fünf jungen Männern übergeben werden. Unter den 300 Prüflingen der Abschluss- und Gesellenprüfungen des Jahrgangs haben sie die besten Ergebnisse unter denjenigen erzielt, deren Ausbildungsbetriebe in einer der angeschlossenen Innungen Mitglied sind.
Der Junggeselle mit dem innungsübergreifend besten Abschluss erhält darüber hinaus einen Autoschlüssel überreicht. Ein Jahr lang erhält er von der Kreishandwerkerschaft und ihren Partnern einen Mitsubishi Space Star zur Verfügung gestellt. Auch wenn Florian Kühn sich im vergangenen Jahr sein erstes eigenes Auto gekauft hat, kann er das zusätzliche Fahrzeug gut nutzen. „Ich muss zur Meisterschule nach Wetzlar kommen.“ Kaum hatte er im Dezember seine Ausbildung zum Maurer abgeschlossen, hat er zunächst in Oestrich-Winkel in der Bauunternehmung Josef Kühn zu arbeiten angefangen und dann mit der Meisterschule begonnen, wo er die ersten Teile der Ausbildung bereits absolvierte. Wenn es die äußeren Umstände zulassen, hofft er, im April 2021 den nächsten Abschluss feiern zu können. Seine Ausbildung hat er nicht im Familienbetrieb absolviert, sondern bei der Bauunternehmung Brömer & Sohn in Wiesbaden. „Ich wollte gerne raus gehen und was anderes sehen, anstatt meine Ausbildung zu Hause zu machen, wo man alles kennt“, erläutert der 21-Jährige.
Anders hat es der Innungsbeste der Dachdecker gemacht, der im heimischen Betrieb gelernt hat. „Für mich war schon lange klar, dass ich in die Fußstapfen meines Vaters treten will. Als ich noch ganz jung gewesen bin, fuhr ich auf dem Gabelstapler im Lager mit. Später habe ich in den Ferien mitgeholfen“, berichtet Luca Nies. Sein Vater ist stolz über das gute Prüfungsergebnis seines Sohnes. „Es ist geplant, dass er die Nachfolge antritt”, sagt Steffen Nies.

Schwierig sei beim vergangenen Prüfungsjahrgang aufgrund der Pandemie jedoch die Arbeit für die Mitglieder der ehrenamtlichen Prüfungsausschüsse gewesen. „Die praktischen Prüfungen, die in der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung sonst parallel in einem Betrieb stattgefunden hätten, haben wir im Sommer auf fünf Betriebe aufgeteilt“, berichtet der Kreishandwerksmeister Holger Balz. Noch schwieriger seien die Vorbereitungen auf die theoretischen Prüfungen im Frühjahr gewesen, als in den Berufsschulen kein Unterricht stattgefunden habe. „Die Leistungen nötigen einem höchsten Respekt ab, vor allem angesichts der Rahmenbedingungen“, lobt Rainer Scholl (FDP). Der ehrenamtliche Schuldezernent des Rheingau-Taunus-Kreises freue sich, dass gleich drei Innungsbeste aus dem Kreisgebiet stammten. Insgesamt vier der Ausbildungsbetriebe sitzen jedoch in Wiesbaden.
Ich glaube, das Handwerk war im Lockdown ein stabilisierender Faktor“, betont Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD).

 

 

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